Jesus braucht neue Hände

Hände wie Fäustlinge

Der Kreuzsockel war an vielen Stellen aufgerissen, der untere Teil marode. Das tragende Sandsteinkreuz, auf dem die Jesusfigur lag, war an mehreren Stellen durchgerissen. Wind und Wetter, Korrosion, Moos und Flechten hatten der vier Meter hohen Sandsteinskulptur, den Figuren Jesus, Maria, Apostel Johannes und nicht zuletzt den Putten zugesetzt. Bei einer früheren Reparatur war ein gebrochenes Bein der Jesusfigur physiognomisch falsch zusammengefügt worden. Die Schäden ließen nur einen Schluss zu: Beim nächsten schweren Sturm hätte die hoch aufragende Kreuzanlage auf dem Friedhof des Karbener Stadtteils Kloppenheim umstürzen können. Also beschloss der Karbener Magistrat, die finanziellen Mittel freizugeben, um das Objekt zu sanieren.

Die ganze Geschichte gefällig? Bitteschöööön!

Gemeinsam statt einsam

Ein Ort zum Wohlfühlen

Etwa 20 Menschen im Alter von 55 bis 92 Jahren werden in der Tagespflege im Büdinger Bachmichel betreut. Wobei von Alten- oder Krankenpflege, wie sie etwa in einer Klinik oder in einer Senioreneinrichtung angeboten wird, dort keine Rede sein kann. Das wird spätestens deutlich, wenn Heinz Hanauer, Lieselotte Groll und Karl Hennewald zu Wort kommen. Die beiden Männer, der eine 89, der andere 72 Jahre alt, sind seit 2018 regelmäßig Gäste der DRK Tagesbetreuungseinrichtung. Lieselotte Groll, Mutter von sechs Kinder, Oma von 13 Enkelkindern und Uroma mit 11 Urenkelkindern, sogar noch länger: „Ich bin Jahrgang 33 und seit 2016 komme ich her“, sagt sie resolut und: „Rechnen Sie das doch ruhig aus.“

Hier geht’s zur ganzen Geschichte.

Sie fliegen wieder

Kaum zu sehen, aber sie sind da: Kranichformation über der Wetterau

„Wir treffen uns am besten am Beobachtungshäuschen auf der Burg bei Unter-Widdersheim“, sagt Kerstin Renner von der Naturschutzwacht des Forstamtes Nidda am Telefon. „So gegen 16 Uhr. Kurz vor der Dämmerung kann man dort oft Kraniche sehen, die auf dem Weg gen Süden in der Mittleren Horloffaue rasten.“

Hier gibt es „The long read“ – die ganze Geschichte also. 🙂

Aus der Wochenstube in die Disko

Adam Strecker päppelt Fledermäuse auf.

Tschakka! Die Mopsfledermaus ist Fledermaus der Jahre 2020-2021. Adam Strecker, der sich seit 25 Jahren dem Schutz der kleinen Säugetiere verschrieben hat, freut diese Nachricht. „Vor dem Krieg gab es auch in unserer Gegend noch viele Mopsfledermäuse, inzwischen sind sie rar geworden“, sagt er, während er aus dem Fenster in die Felder seines Heimatdorfes Ranstadt blickt.

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No rest for the wicked

Abi 2020

Vor einer Woche noch standen wir oben am Schulzentrum. An der Nordwand der großen Sporthalle hatte jemand Schnüre gespannt. Quer über die grauen Waschbetonplatten. Wer? Keine Ahnung. Irgendjemand von der Schule, denke ich. Also weiter. Drei Schnüre, dazwischen etwa 75 Zentimeter Platz. Der Grund: In diesem Jahr, für diesen Abijahrgang gibt es klare Vorgaben. KLARE VORGABEN! Die Abiplakate müssen ein Meter mal 0,75 Meter groß sein. Querformat. Für zwei Schüler vergrößert sich die Fläche entsprechend. Klar. Aber wie unwichtig das alles heute.

Wir standen also am letzten Donnerstag da oben. Eltern, Freunde, Bekannte, Schüler, Geschwister. Die grauen Wolken hatten sich verzogen, die Sonne schien und wärmte sogar ein bisschen.  Alle am Aufhängen, begutachten, lesen. Alle aufgeregt, weil eine Woche später die erste schriftliche Abiprüfung stattfinden sollte. Englisch übrigens. Alle etwas unsicher, ob es bei dem regulären Termin bleiben würde. Möglich, dass aber offen, ob sich in dieser knappen Woche noch einer der Schulabgänger in spe mit dem Coronavirus anstecken und dann die Prüfung verschoben würde. Jene, mit denen ich sprach, wünschten sich, dass es kein Verschieben geben solle. Bay, weil sie seit den Weihnachtsferien lernt und sie die ganze Ungewissheit enorm belastet. „Ich bin langsam am Ende meiner Kräfte“, brach es aus ihr heraus. Zoé, weil sie die Prüfung endlich hinter sich bringen will. Lilli, weil sie die ungeliebte Schule verlassen will. Je eher, desto besser. „Und weil ich gehört habe, dass die Themen der Nachschreibtermine viel schwerer sind.“ Verständlich.

Damals, in diesem anderen Leben vor knapp einer Woche, war die Anspannung rund um das Virus schon präsent. Wir haben sie alle gespürt, aber trotzdem war da das Gefühl, China sei doch weit weit weg und Italien irgendwie auch. Verrückt, oder? Bei China ist es klar, muss man nicht weiter drüber reden. Weit weg zu sagen, reicht aus. Aber Italien? Sehnsuchtsort blasser Mitteleuropäer, mürrischer Oberlehrer und lebensbejahender Sportfreunde. Vielleicht begreift, durchdringt, versteht der Mensch einfach erst erst dann, wenn er selbst betroffen ist. Wenn ich darüber nachdenke, kann ich kaum fassen, wie sich diese Woche entwickelt hat. In den Medien heißt es in diesen Tagen oft: Wir haben es mit einem hochkomplexen dynamischen Prozess zu tun. So oder so ähnlich halt. Was bis vor gut zwei Wochen in anderen Zusammenhängen grau-theoretisch in den Ohren klang – bestenfalls Bürokraten-, Polit- oder Expertensprech -, ist seither sich täglich verstärkend  bei jedem Schritt in der Öffentlichkeit zu sehen.

Ich muss aufhören. Meine Freundin ruft an.

Wo das Christkind schlafen geht

Markus Karger + Sylvia Oster + Gerd Ungermann = TheodoBo (Foto: Jürgen Frisch)

Warum bringt für die einen der Weihnachtsmann, für die anderen das Christkind die Weihnachtsgeschenke? Wo hat der Adventskranz seinen Ursprung, wo der Weihnachtsbaum? Welche Advents- und Weihnachtsbräuche gibt es in Oberhessen? Markus Karger, Sylvia Oster und Gerd Ungermann erzählen von den Weihnachtsbräuchen, die sie bei der Vorbereitung ihrer Stadtführung „Tannenzweig und Lichterglanz“ entdeckt haben.

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Heute muss das Messer werden

Schmiedet das Eisen, solange es heiß ist: Stephan Lück.

An der Stirnseite der ehemaligen Hofreite in der Kellerstraße hat Stephan Lück seine Schmiede eingerichtet. Hier entstehen viele der mittelalterlich anmutenden Kunstgegenstände, die der 43-jährige über’s Jahr auf den Mittelaltermärken der Region feilhält. Links stapeln sich Holzpaletten. Rechts hängen Zangen, Sägen und anderes Werkzeug, ruhen Eisenstäbe und Stahlstücke auf selbstgebauten Haltern und Regalen. Im Hintergrund, eingefasst von hellen Schamottsteinen, züngeln noch immer Flammen aus der weißglühenden Kohle des Schmiedefeuers. Mitten in der Schmiede und doch nur einen Schritt entfernt von der Esse thront ein mächtiger Amboss. 175 Kilo wiegt der.

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