Glauberg. Sie ist weltberühmt, die Sandsteinstatue des Keltenfürsten vom Glauberg. Fast 2500 Jahre lag sie unentdeckt im fruchtbaren Wetterauer Ackerboden. Doch bei Ausgrabungen im Sommer des Jahres 1996 kam die Stele mit dem Mann mit den Mickymaus-Ohren zum Vorschein und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Zu verdanken ist die Entdeckung der Stele aus der Eisenzeit unter anderem der Initiative dreier Heimatforscher, einigen Zufällen und unerwarteten Wendungen – ein spannendes Drama in mehreren Akten.
Heißt du vielleicht Ofenloch?
Biebertal. Müller, Färber oder Schmied, Klein, Dürr, Lang oder Klug sind Familiennamen, die in ganz Deutschland verbreitet sind und deren Herkunft offensichtlich ist. Daneben gibt es Namen, die nur regional vorkommen und manchmal seltsam anmuten. Der Gießener Germanist und emeritierte Professor Hans Ramge hat sich zehn Jahre lang auf die Spur hessischer Familiennamen wie Klohoker, Anthes oder Trageser begeben und deren Bedeutung erforscht.
Rippenbiest und Hammelswade
Als ich mit Professor Ramge über Familiennamen sprach und all die Namen las, die er in seinem Buch einer genaueren Betrachtung unterzieht, musste ich an Rumpelstilzchen denken, das die Brüder Grimm aufgeschrieben haben. Als Kind kamen mir die Namen darin übertrieben vor. „So heißt doch keiner!“, dachte ich. Immer, wenn ich auf seltene Namen treffe: Nimmerfroh, Pfannkuche, Hasenfratz, Bratfisch, Krautwurst, Dünnbier, immer dann muss ich an das Märchen denken. Über eine Interpretation der Männergestalten wollen wir an dieser Stelle nicht sprechen, das ginge in eine ganz andere, aktuelle Richtung. #metoo
Jeder Straße ihren Namen
Büdingen. Straßennamen wie etwa „Im Breul“ oder „Am Gebück“ sind in der Regel kein Zufall, auch wenn der Namensursprung nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist. Seit wann werden Straßen mit Namen bedacht und warum? Ist es überhaupt wichtig, Namen zu erforschen? Ist ja schließlich alles lange her. Ich habe mit dem Flurnamenforscher Dr. Bernd Vielsmeier gesprochen und um Aufklärung gebeten.
Die Lederfee
Glashütten. Schon als Kind ist Daniela Prins mit ihren Eltern gern und häufig auf Mittelaltermärkte gegangen. „Einmal sind wir sogar bei den Beowulf-Festspielen in Dänemark gewesen“, sagt sie. Dort habe eine Wikingerdarstellerin auf einem Tuch Haarspangen aus Leder ausgebreitet und zum Verkauf angeboten. „Da habe ich gedacht: ‚Das man so etwas Schönes aus einem Stück totes Tier machen kann.‘“ Sie ist sicher: In diesem Moment wurde ihre Faszination für Leder und Lederarbeiten geboren.
Wie man eine Sau erlegt
Region. Es ist kalt an diesem Novembermorgen. Nicht mal drei Grad. Hell ist es auch noch nicht richtig. Aber trocken. Wenigstens das. Heute wird gejagt im Büdinger Wald. Revierübergreifend. Deshalb ist der Wald rund um den Wildpark mit Verbotsschildern gekennzeichnet, die Jan N., Ordnungsamtsmitarbeiter und Jäger, schon am Freitag an Ort und Stelle gebracht hat. An der Bundesstraße nahe des Wildparks steht ein Hinweisschild: „Treibjagd“ steht in fetten Lettern darauf. Die Autofahrer verringern ihre Geschwindigkeit deutlich. Wohl aus berechtigter Furcht, dass ihnen ein Wildschwein oder ein Jagdhund vor den Kühler laufen könnte.